Und plötzlich ist alles anders
Wenn ein geliebter Mensch stirbt, geht für die Hinterbliebenen plötzlich ein Riss durch die Welt. Auf dem Weg des Abschiednehmens und der Trauer bieten wir Pfarrer und Pfarrerinnen an, Sie zu begleiten. Jeder Mensch trauert anders. Gefühle der Ohnmacht, Verzweiflung, Hilflosigkeit und auch ein grosses Vermissen und eine grosse Sehnsucht nach dem verstorbenen Menschen sind einnehmende Gefühle, die unterschiedlich stark sein können und manchmal kaum auszuhalten sind.
Wir wollen diesem Trauerschmerz in seiner ganzen Vielfalt einfühlsam Raum geben, sei es am Sterbebett, im Spital oder zu Hause. Wir Pfarrerinnen und Pfarrer können Abschiede gemeinsam mit Angehörigen gestalten, in der Trauer begleiten, da sein, zuhören und gemeinsam nach Kraftquellen suchen.
Wir gestalten persönliche Trauerfeiern in der Kirche und am Grab. Auch hier sollen Angehörige Raum für ihre Trauer und ihren ganz persönlichen Abschied haben. Die Erfahrung, die Trauer gemeinsam zu tragen und die Möglichkeit gemeinsam Abschied zu nehmen und sich Zeit dafür zu nehmen, kann im Trauerprozess ein wertvoller Schritt sein.
«Es ist Balsam für die Seele, wenn wir in unserem Schmerz gewürdigt werden.»
Marcus Sternberg
Vorgehen beim Todesfall
- Arzt oder Spitex benachrichtigen (Todesbescheinigung).
- Persönlicher Abschied gestalten. Das Pfarrteam begleitet oder berät sie dabei gerne. Nach Wunsch begleiten wir Sie auch zur Aufbahrung.
- Meldung beim Zivilstandsamt der Gemeinde. Dort erfahren Sie, wann Sie die Abdankungsfeier ansetzen können und müssen entscheiden über die Art der Beisetzung (Erdbestattung oder Kremation. Bei einer Kremation: Urnengrab, Nische oder Gemeinschaftsgrab).
- Das Zivilstandsamt benachrichtigt die zuständige Pfarrperson telefonisch, dann kann ein Vorbereitungsgespräch für die Abdankung vereinbart werden.
- Todesanzeigen aufsetzen – drucken – versenden.
- Eventuelles Leidmahl nach der Trauerfeier überdenken: Wo? Wer ist dabei? Welcher Aufwand und welche Form?
- Formalitäten abklären und in die Wege leiten (hilfreich kann hier sein: erstellen einer Checkliste und Abklären von Unterstützung und Hilfe bei Bedarf).
Trauergespräch
- Wen möchten Sie bei dem Gespräch gerne dabeihaben?
- Wo möchten Sie das Gespräch durchführen? Zuhause, im Pfarrbüro oder im Zimmer/Wohnung des Verstorbenen?
- Wünschen Sie einen Lebenslauf? Beginnen Sie je nach Möglichkeit einen selbst zu schreiben, oder sammeln Sie Stichworte, wichtige Daten und Erlebnisse. Gerne hilft das Pfarrteam beim Ausarbeiten von Lebensläufen.
- Gibt es noch andere Personen oder Vereine, welche die Trauerfeier mitgestalten?
- Haben Sie besondere Musikwünsche? Es besteht auch die Möglichkeit in der Kirche Lieder ab CD spielen zu lassen.
- Die Pfarrperson wird mit Ihnen den Ablauf der Trauerfeier sorgfältig durchgehen, Sie begleiten und Fragen und Bedürfnisse klären.
Weiterer Weg
Nach der Trauerfeier beginnt ein langer Weg. Die Trauer um einen geliebten Menschen wird zum Teil des eigenen Lebens. Es gilt den Verlust aber auch zu bewältigen, um sein Leben neu ausrichten zu können. Der Trauerprozess eines jeden verläuft jedoch sehr individuell. Wir möchten Sie ermutigen, Ihre Trauerarbeit aktiv anzugehen. Diese Alltagsmassnahmen können helfen, den Tod eines geliebten Menschen besser zu verarbeiten:
- in Kontakt mit Freunden und Bekannten bleiben
- Hilfestellungen annehmen
- über Gefühle sprechen
- die Trauer bewusst erleben
- Gefühle (positive und negative) nicht unterdrücken
- Sich mit etwas beschäftigen, das einem schon immer lieb und teuer war
- Die eigene Gesundheit nicht vernachlässigen, frische Luft, Sonne und Licht tanken
Gerne begleitet das Pfarrteam Sie auf diesem Weg. Kontaktieren Sie uns, wenn Sie seelsorgerliche Begleitung wünschen.
«Der Mensch, den wir lieben, ist nicht mehr da, wo er war, aber überall, wo wir sind und seiner gedenken»
Albert Schweitzer